Das „Hotel Post“, das sich am Stadtplatz befindet, ist wohl jedem in Burghausen ein Begriff. Die Gastronomin Mathilde Mitterer, die dieses Hotel zusammen mit ihrem Mann für lange Zeit geleitet hat, feierte kürzlich ihren 95. Geburtstag. Bürgermeister Florian Schneider und Seniorenreferent Heinz Donner überbrachten der Gastronomin bei einem Besuch ihre Glückwünsche und stießen mit einem Glas Sekt mit ihr an.
Vor 95 Jahren, am 27. Februar 1929, wurde Mathilde Mitterer als Mathilde Reisinger in Burghausen geboren. Aufgewachsen ist sie mit ihren fünf Geschwistern in Burghausen, verbrachte aber viel Zeit bei ihren Großeltern in Niedergottsau. Mit 30 Jahren heiratete sie den Burghauser Hans Mitterer, den sie zuvor in London kennengelernt hatte. Zusammen erwarben sie im selben Jahr das „Hotel Post“ und machten dieses zu einem in der ganzen Stadt bekannten Haus. Mittlerweile wird das Hotel von den Kindern geführt, Mathilde Mitterer weiß trotzdem über alles Bescheid. Als sich Bürgermeister Florian Schneider bei seinem Besuch nach den inzwischen 15 Enkelkindern erkundigt, wird klar, dass sie auch der Umzug des ein oder anderen Enkels zum Studieren nach Wien, Passau oder Regensburg nicht davon abhält, bestens über deren Tätigkeiten informiert zu sein. Die Familie, zu der auch zwei Urenkel gehören, ist für Mathilde Mitterer eben immer noch das Wichtigste.
Anlässlich ihres Geburtstages kamen – zu Mathilde Mitterers großen Freude – am Mittag alle zu einem gemeinsamen Essen zusammen. Die Feier „im kleinen Kreis“, wie sie es selbst nannte, fand mit rund 30 Personen traditionsgemäß im „Hotel Post“ statt. Als Schneider lachend anmerkte, in seiner Familie säßen bei einem Treffen „im kleinen Kreis“ maximal zehn Personen am Tisch, entgegnete Mathilde Mitterer humorvoll „Ihr seids ja a nu jung!“
Gericht des Tages bei der Großfamilie Mitterer war das orientalische „Kalbssteak Bombay“, das es schon bei ihrer Hochzeit im Jahr 1959 gab, wie sie erklärt. Als Gastronomin, die sie im Herzen immer noch ist, lud sie den Bürgermeister und den Seniorenreferent zum Familienessen ein und erkundigte sich nach deren Familien. Außerdem stellte sie das ganze Treffen über sicher, dass ihnen der Sekt nicht ausging.
Das Mathilde Mitterer auch die Stadt Burghausen in ihrem Herzen trägt, zeigt sie ihren Besuchern mit einem mehrzeiligen Gedicht, das sie ihnen fehlerfrei vortrug. Es beginnt mit den Worten „Ich bin eine kleine Burghauserin, und darauf bild´ ich mir was ein! Denn wo könnte es schöner als in Burghausen sein?! Schon als kleines Kind habe sie dieses Gedicht auf dem Tisch bei ihren Großeltern gelernt und seitdem nie mehr vergessen, Damit hat sie bei diesem Treffen allen bewiesen, dass sie auch mit ihren 95 Lebensjahren geistig jung geblieben ist.
Quelle: PNP Burghausen Winklbauer
Langjährige Leiterin des Burghauser „Hotel Post“ Mathilde Mitterer wird 95 Jahre alt (pnp.de)